Start in den Spielbetrieb und Aufnahme der Jugendarbeit
Schon in der Saison 1957/58 nahm der FC Rammingen mit einer Mannschaft an den Ligaspielen des BFV Teil. Die Erfolge des Neulings waren hier aber erwartungsgemäß noch nicht allzu groß. Ein Sieg und ein Unentschieden standen im ersten Jahr zu Buche, alle andere Partien gingen verloren, bei einer Bilanz von 41:151 Toren.
Den Mannen um Spielführer Trommer war bewusst, dass erst eine gute Jugendarbeit zu langfristigem Erfolg führen könne. Die Jugendlichen des Dorfes wurden daher aktiviert. Schon im Juli 1958 konnten die ersten Ramminger Jungkicker in einer Spielgemeinschaft mit Tussenhausen, Mattsies, und Nassenbeuren die ersten Partien austragen. In der folgenden Saison tat sich die Jugend mit dem frisch gegründeten FSV Kirchdorf zusammen.
Einen kleinen Rückschlag gab es für die Fußballer aber noch. Der lockere Untergrund der ehemaligen Kiesgrube litt zunehmend unter der Belastung der Spiele. Viele Löcher und Unebenheiten übersäten den Platz. Daher musste in der Saison 1959/60 zum ersten Mal in Handarbeit saniert und zeitgleich auf einen anderen Ort ausgewichen werden.
Georg Reiber stellte hierbei seine Wiese hinter der Firma Zitzler zur Verfügung, dort wo heute das Wohngebiet „Am Wörthbach“ liegt. Dafür musste der FCR für ein Jahr sämtliche Veranstaltungen und Treffen im Gasthaus Reiber abhalten. Aber nach nur einem Jahr, pünktlich zur Saison 1960/61, konnte wieder auf dem gewohnten Sportplatz gespielt werden. In der darauf folgenden Spielzeit 1961/62 wurde sogar der fünfte Tabellenplatz erreicht.
Der 1. Vorstand Dr. Wolf musste jedoch sein Amt aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Mitgründer und Schriftführer Alois Mair übernahm für ein Jahr den Posten an der Spitze. 1963 wurde dann Johann Aigner zum neuen Vorsitzenden gewählt. Unter Aigner machte der FCR einen weiteren wichtigen Schritt in die Zukunft: 1964 wurde die erste eigene A-Jugend gegründet. Diese wurde damals einfach als „Jugendmannschaft“ bezeichnet.
Das erste Hochwasser
Doch was wäre das Vereinsleben ohne unvorhergesehene Probleme? Ein solches traf den FCR erstmals 1965: das Hochwasser. Sieben Monate lang war der Platz unter Wasser, mit Ständen von teilweise über zwei Metern. Erneut musste danach der Platz wiederhergestellt werden. Dank der Gemeinde, des Landkreises und des Bayerischen Landessportverbandes konnte hier aber auf Unterstützung in Form von Zuschüssen und Maschinen zurück gegriffen werden.
Gut zwei Jahre lang war der FCR gezwungen, seine Spiele in Irsingen auszutragen. Die Ramminger Spieler und Zuschauer mussten damit einen deutlich längeren Weg in Kauf nehmen. Einmal kamen sogar so wenige Zuschauer, dass die Differenz aus Eintrittsgeld (8 Mark) und Schiedsrichterkosten (12 Mark) von den Spielern berappt werden musste. Auch die Platzwarte hatten ihre liebe Müh und Not, mussten sie doch regelmäßig mit dem Traktor von Rammingen nach Irsingen tuckern, um dort zu mähen.
Generell macht diese Überschwemmung dem Verein schwer zu schaffen. Aus finanziellen Gründen mussten sogar die Weihnachtsfeier und der Sportlerball abgesagt werden. Sportlich fielen die Senioren des FC Rammingen wieder auf den letzten Tabellenplatz zurück. Die Gründung der C-Jugend („Schülermannschaft“) 1968 war eine logische Konsequenz.
Erste sportliche Erfolge
Und der Nachwuchs des FCR verstand es, für Hoffnung zu sorgen. Denn beide Jugendteams holten die ersten Meisterschaften in ihren Altersgruppen.
Etliche gute Spieler wechselten auch alsbald zu den Senioren. Zusätzlich wurde der Trainingsbetrieb deutlich verbessert, denn Walter Dilba führte ab 1969 entsprechende Einheiten durch. Und schon wurden aus „Freizeitkickern“ ambitionierte Fußballer. Die erste Mannschaft schaffte den Sprung aus dem tiefsten Keller in die oberen Regionen der Tabelle. Die Reservemannschaft fuhr gar den großen Coup ein: die allererste Senioren-Meisterschaft 1969/70.
Danach ging es bergauf beim FC Rammingen. Im Oktober 1970 holte man mit Ludwig Gilg den ersten Vertragstrainer. Prompt erreichte die erste Mannschaft hinter dem FSV Amberg den zweiten Platz. Dies bedeutete nach über einem Jahrzehnt der Zugehörigkeit zur C-Klasse Mindelheim den Aufstieg in die B-Klasse Südschwaben.
Abseits des Platzes hatte sich noch eine Veränderung ergeben. 1970 wurde Johann Kerler erster Vorstand. Stellvertreter Walter Dilba und Kassier und Schriftführer Helmut Müller komplettierten das Trio, das zusammen mit vielen eifrigen Helfern den Verein in den folgenden Jahren und Jahrzehnten entscheidend weiterbringen sollte.