Entstehung neuer Abteilungen

rocknroll-kurs-1986Für die Sportler war das neue Gebäude eine echte Erleichterung. Allen voran betraf dies natürlich die drei Gymnastikgruppen mit ihren mittlerweile fast 80 Mädchen und Frauen. Diese hatten nun deutlich mehr Platz als im Sportheim.

Doch auch für neue Sparten waren die Voraussetzungen gegeben. So gründeten sich schnell eine Tischtennis- und eine Volleyballabteilung. Ebenso kam eine Herrengymnastikgruppe dazu, deren Leitung Manfred Leinsle übernahm. Außerdem wurde im Sommer 1982 mit den B-Junioren eine weitere Altersstufe bei der Fußballjugend eingeführt.

Somit tat sich einiges beim sportlichen Angebot des Vereins. Volleyball wurde ohne Wettbewerb gespielt. Beim Tischtennis entstanden bald zwei Herren- und eine Jugendmannschaft, die am Ligabetrieb teilnahmen. Die Gymnastik fuhr zu Vergleichsturnen und ähnlichen Veranstaltungen. Die Zahl der Teilnehmer erforderte überdies eine Aufteilung der Gruppen. Übungsleiterinnen wurden damals schon unter anderem Brigitte Kerler und Brigitte Luther.
1985 kam unter der Leitung des Ehepaars Deiner die Skigymnastik dazu, die sich großer Beliebtheit erfreute.

Zu Spitzenzeiten wurde die Halle von 200 Personen wöchentlich genutzt, dazu kamen 50 Grundschüler. Allerdings stiegen damit auch die jährlichen Fixkosten für den FC Rammingen. 1987 waren es bereits rund 25.000 D-Mark. Diese konnten natürlich nicht allein durch Beiträge erwirtschaftet werden. Es waren auch regelmäßige Veranstaltungen und Unterstützung nötig.

Hallenanbau und Gründung der Tennisabteilung

Die Energieleistung beim Hallenbau war noch nicht lange her, da regte sich bald wieder die Arbeitslust. 1985 wurde ein neuer Stromanschluss gelegt und eingebuddelt. Und noch ein weiteres Unternehmen sollte gestartet werden, wenn auch wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Bereits 1979 wurde ein Antrag zwecks Bezuschussung einer Tennisanlage beim BLSV gestellt. Der sicherte damals eine Unterstützung für das Jahr 1992 (!) zu. Doch schon 1987 kam plötzlich grünes Licht vom Landessportverband.

Dies sollte passen wie die (Becker-)Faust aufs Auge. Denn gerade zu dieser Zeit erlebte Tennis eine echte Hochphase in Deutschland und entwickelte sich zur neuen Trendsportart. Die Gründung einer entsprechenden Gruppe war daher ein Leichtes. Ganze 50 Gründer versammelten sich im Oktober 1987 und hoben den Tennisverein aus der Taufe. Dieser fungierte zwar offiziell als Abteilung des FC Rammingen, war organisatorisch aber teilweise eigenständig.

Die Planungen sollten alsbald beginnen um zwei Tennisplätze zu errichten. Die Kosten hierfür wurden mit rund 70.000 Mark kalkuliert. Ein Teil davon wurde letztendlich vom BLSV getragen. Den Löwenanteil sollte der FCR aber selbst aufbringen, mit Eigenleistung und einem Darlehen, das bis vor wenigen Jahren noch abbezahlt werden musste. Dennoch dauerte es noch ein gutes Jahr, ehe mit dem Bau der Anlage begonnen werden konnte.

anbau-1Auch hinsichtlich der Halle war noch nicht Schluss. Bei Festen musste die Garage mit den Sportgeräten ausgeräumt werden, um Platz für eine Küche zu haben. Auch sonst stieß man immer wieder an die Grenzen des vorhandenen Lagerraums. Daher wurde laut über einen Anbau nachgedacht. Hier wurden verschiedene Varianten diskutiert. So war auch eine kleine Version im Gespräch, die deutlich niedriger als die bestehende Halle war. Ebenfalls war ein großer Anbau inklusive Schaffung einer 7×4,50 Meter großen erhöhten Bühne im Rennen. Unterm Strich entschied man sich aber für die heutige Ausführung mit Bar, WCs, Abstellräumen und großer Küche mit Kühlraum.

Im Oktober 1988 ging es dann los mit dem nächsten großen Bauvorhaben des FCR. Erneut zeigte sich die Gemeinde hier sehr großzügig, denn sie übernahm die Kosten für die Fertigbetonteile im Wert von 65.000 Mark. Für die restlichen Kosten war Eigenfinanzierung angesagt, verbunden mit viel ehrenamtlicher Arbeit. Der Anbau konnte über die nächsten zwei Jahre hinweg errichtet werden.

fcr-tennis-1Im Sommer 1989 konnte auch endlich das Anlegen des Tennisplatzes beginnen. Die Duschen und Umkleiden wurden anfangs noch im neuen Hallenanbau untergebracht. 1991 wurde dann der Bau des Tennisheims gestartet. Dieses sollte im Laufe der nächsten Jahre ausgebaut werden, so dass es alsbald seine heutige Form mit Umkleiden, sanitären Anlagen, kleiner Terrasse und Wirtschaft annahm.

Etablierung des Geschaffenen und Generationswechsel

Die Tischtennisabteilung hatte sich in der Zwischenzeit längst etabliert und auch etliche Meisterschaften gefeiert, musste aber auch einige Abstiege verdauen. Zudem stellte sie mittlerweile sogar ein eigenes Mädchenteam. Die Tennisabteilung wuchs ebenfalls und veranstaltete Kindertrainings und Vereinsturniere.

Die Gymnastikdamen hatten sich zu einer wichtigen Stütze im Vereinsleben entwickelt. Neben den wöchentlichen Übungseinheiten führten sie regelmäßig Ausflüge durch. Außerdem sorgten sie für den richtigen Rahmen bei den Festen. Bei den Faschingsbällen präsentierte sich die ganze Abteilung mit ihren Einlagen. Auch die Fußballer wurden hierbei einbezogen.

1993 wurde eine F-Junioren-Mannschaft gegründet, um junge interessierte Kicker früher integrieren zu können. Zudem fuhren einige Jugenden und auch die Senioren ein paar Meisterschaften ein. Wobei aber auch nicht unerwähnt bleiben darf, dass es immer wieder auch mal Jahrgänge gab, die sich schwer taten. Dennoch, der Sportbetrieb lief gut beim FC Rammingen.

Mittlerweile hatte der finanzielle und arbeitstechnische Aufwand beachtliche Ausmaße angenommen. Für das Jahr 1995 wird von rund 2500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden berichtet, von den Betreuern, Trainern und Übungsleitern über die Putzfrauen, Platzwarte, Kassierer, Wirte, Helfer bei Veranstaltungen bis hin zu den Mitgliedern der Vereinsverwaltung. Die Fixkosten pro Jahr betrugen inzwischen gute 35.000 Mark. Trotz der inzwischen rund 430 Mitglieder war dies kein Pappenstiel für den Verein. Zur Finanzierung mussten auch weiterhin viele Feste veranstaltet werden.

Anfang der siebziger Jahre war der FCR noch ein kleiner Fußballclub mit einem Spielfeld in einer ehemaligen Kiesgrube. Danach wandelte er sich zu einem Verein mit mehreren Abteilungen und einer stattlichen Sportanlage. Fast drei Jahrzehnte lang hatte eine große Anzahl von fleißigen Helfern ihre Freizeit investiert, um den Verein zu dem zu machen, was er heute ist. Angeführt wurden sie von Johann Kerler, der stets mit unermüdlicher Tatkraft voranging, unterstützt durch die Kollegen der Vorstandschaft. Auch heute noch profitieren die Mitglieder vom vorbildlichen Einsatz einer ganzen Generation vieler Idealisten.

Mitte der 90er Jahre vollzog sich langsam ein Wechsel an der Vereinsspitze. Zuerst übergaben der 2. Vorstand Walter Dilba und Jugendleiter Johann Schindele ihre Ämter, es folgten der nunmehr zum Ehrenvorsitzenden ernannte Johann Kerler, Kassier und Schriftführer Helmut Müller und die beiden langjährigen Beisitzer Elmar Sirch und Peter Rauscher. Neu gewählt wurden 1. Vorstand Anton Kerler und 2. Vorstand Volker Schwarz. Zu dieser Zeit rückten auch noch zwei weitere Personen in die Verwaltung, die bis heute ihre Tätigkeit als Funktionäre im Verein aufrechterhalten: Jugendleiter Gernot Maas und (in verschiedenen Rollen) Gerhard Dilba.