Der Traum von einer Turnhalle

Der Sportheim-Bau war noch nicht lange abgeschlossen, da rumorte es schon wieder in der Köpfen der FCR-Vorderen. Die Fußballer mussten die alte Turnhalle in Türkheim anmieten, um sich über den Winter fit zu halten. Und für die immer größer werdende Gymnastikabteilung wurde das Vereinsheim langsam aber sicher zu klein. Dazu kam, dass der Bayerische Landessportverband (BLSV) Mitte der Siebziger ein Darlehen und einen Zuschuss für den Bau einer 12×12 Meter großen Halle in Aussicht gestellt hatte.

Die Vorstandschaft wandte sich an die Gemeinde, um die Möglichkeit eines solchen Anbaus abzuklopfen. Doch diese lehnte ab, mit der Begründung, dass bereits eine Mehrzweckhalle im Dorf angedacht war. Somit verlief die Idee einer Turnhalle vorerst im Sande.

Ein paar Jahre vergingen, ohne dass irgendeine Halle gebaut wurde. Somit brachte der FCR das Thema wieder ins Rollen. Verschiedene Varianten wurden fortan von den Ramminger Bürgern diskutiert. Sollte eine eigenständige Halle in der Mitte des Dorfes errichtet werden? Oder baut man an das bestehende Sportheim an, das aber etwas außerhalb des Ortes liegt? Wie würden die anderen Vereine eine solche Halle nutzen können? Sollte es eine kleine Halle für Übungen werden oder eine größere, in der auch Feste veranstaltet werden können?

Im Januar 1979 kam es daher zu einer großen Bürgerversammlung, um genau diese Fragestellungen zu diskutieren. Nach etlichem Hin und Her wurde aber ein klarer Konsens gefunden: Die Halle darf kommen und sie sollte ans Sportheim angebaut werden. Insbesondere die Tatsache, dass die dortige Lösung deutlich kostengünstiger werden würde, überzeugte die Bürger. Hierbei sollte auch ein Keller gebaut werden, in dem andere Vereine unterkommen konnten.

Es zogen einige Monate ins Land, ohne das etwas geschah. Zwischenzeitlich wurde an höchster Stelle auch wieder über den Anbau einer Mehrzweckhalle an das Gasthaus Adler diskutiert. Daher bildete der FCR einen Bauausschuss, der das weitere Vorgehen in die Hand nahm. In siebzehn Sitzungen mit den anderen Vereinen, den Gemeindevätern und dem Landratsamt wurden Details besprochen, ehe der Landrat endgültig grünes Licht gab. Hierbei gelang die Integration der anderen Vereine jedoch nicht, was später zum Bau des Vereinsheims in Oberrammingen führen sollte. Die Halle sollte damit primär für allgemeine Feste, die Schule und den Sportverein da sein.

Durch die Entscheidung beflügelt ließ sich die Gemeinde Rammingen nicht lumpen und stellte die stolze Summe von 190.000 DM bereit. Es konnte also losgehen. Bei weiteren 21 Terminen wurden Planungen gemacht, Ausschreibungen getätigt, Besichtigungen anderer Hallen vorgenommen, Aufgaben verteilt und und und. Wie ein großes Puzzle begann die Halle auf dem Papier Gestalt anzunehmen.

Viel Arbeit beim Hallenbau

halle6Am 28.2.1981 kam es schließlich zum Startschuss – wortwörtlich übrigens, denn die verwendete Patrone hat bis heute einen Ehrenplatz im Sportheim. Doch kaum wurde mit dem Aushub begonnen, spielten sich filmreife Szenen auf dem Sportgelände ab. Ein Hubschrauber der Bayern-Gas AG landete wie aus dem Nichts neben den verdutzten Arbeitern. Die Entsandten der Gesellschaft befürchteten, dass der Mindestabstand zur nahegelegenen Gasleitung nicht passte.

Doch mit etwas Überredungskunst konnte der Bau schließlich fortgeführt werden. Fertigbetonteile wurden herangeschafft, Maurerarbeiten durchgeführt und natürlich wieder viele, viele ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert. Wie schon beim Sportheim dauerte es gerade einmal drei Monate, ehe der Hebauf gefeiert werden konnte. Danach ging es mit voller Kraft weiter. Das Dach wurde fertiggestellt, der Putz angebracht, Türen und Tore installiert und die Malerarbeiten erledigt. Ein Teil der Tätigkeiten wurde natürlich von beauftragten Firmen durchgeführt. Aber was machbar war, wurde in Eigenregie erledigt. Alle möglichen Berufsgruppen waren hierbei vertreten. O-Ton aus der Festschrift zur Einweihung: „So hantierte der Postbote an der Betonmaschine und der Käser verlegte Elektrokabel“. Ebenso wurde ein alter Heizofen der Firma Boxler eingebaut.

halle7 halle8 halle11 halle9